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Anteil von Photovoltaik an Nettostromerzeugung steigt 2022 um 19 Prozent

Anteil von Photovoltaik an Nettostromerzeugung steigt 2022 um 19 Prozent

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Erstmals lag der Anteil der erneuerbaren Energien an der Last im Netz übers Jahr gemittelt bei über 50 Prozent. Wenn auch nur knapp mit 50,3 Prozent, aber ein Meilenstein ist geschafft. Das zeigt die Jahresauswertung des zur Stromerzeugung des Fraunhofer ISE.

In einem turbulenten Jahr an den Energiemärkten war Photovoltaik die einzige erneuerbare Energiequelle, die ihre von der Bundesregierung gesteckten Ausbauziele erreichen konnte. So sind 2022, Stand November, 6,1 Gigawatt an neuen EEG-Anlagen ans Netz gegangen. Insgesamt hängen somit 66 Gigawatt Photovoltaik-Leistung am deutschen Netz.

Diese Photovoltaik-Anlagen produzierten im vergangenen Jahr 58 Terawattstunden Strom. Davon wurden 53 Terawattstunden ins Netz eingespeist und nur fünf Terawattstunden selbst verbraucht. Mit diesem Wert konnte die Photovoltaik ihren Anteil an der Nettostromerzeugung, also der Strommenge die tatsächlich aus den Steckdosen kam, um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern. Für diesen Sprung ist aber auch das Wetter verantwortlich, wie das Fraunhofer ISE in seinem Bericht sagt.

Hohe Preise

Der größere Photovoltaikanteil an der Stromerzeugung konnte den Mangel an russischen Gasimporten und den Ausfall eines veritablen Teils der französischen Kernkraftwerksflotte preislich nicht abfedern. Im vergangenen Jahr mussten Stromeinkäufer im Schnitt 230,58 Euro pro Megawattstunden an der Day-Ahead Börse berappen. 2021 waren es nur 93,35 Euro pro Megawattstunde. Und im Jahr vor der Coronapandemie kostete der Strom an der Day-Ahead Börse 36,65 Euro pro Megawattstunde: rund 6,5-mal weniger als 2022.

Die erneuerbaren Energien insgesamt konnten ihren Anteil an der Stromerzeugung um 7,4 Prozent steigern, von 227 Terawattstunden auf 240 Terawattstunden. Windkraft nimmt dabei den größten Anteil ein und produzierte 123 Terawattstunden an Land und auf See. 2021 waren es 112 Terawattstunden.

Flaute beim Ausbau der Windkraft

Beim Zubau hatte die Windkraftindustrie im vergangenen Jahr wenig Grund zur Freude. An Land wuchs die installierte Leistung um 2,1 Gigawatt auf 58 Gigawatt. Auf See kamen 300 Megawatt hinzu, sodass die installierte Leistung in diesem Segment zum Jahresende 8,1 Gigawatt beträgt. Windkraft und Photovoltaikanlagen produzierten zusammen 181 Terawattstunden im vergangenen Jahr, rund 21 Terawattstunden mehr als in 2021.

Grafik: Fraunhofer ISE/ Bruno Burger

Grafik: Fraunhofer ISE/ Bruno Burger

Damit hat die zusätzliche Produktion von Windkraft und Photovoltaik rechnerisch fast die Abschaltung einiger Kernkraftwerke ausgleichen können. Die Produktion der Kernenergie in Deutschland fiel von 65 Terawattstunden auf 33 Terawattstunden. Ein anderes Bild zeigt sich jedoch bei der Kohleverstromung. Wurden 2021 noch 99 Terawattstunden aus Braunkohle gewonnen, waren es 2022 schon 107 Terawattstunden. Auch die Steinkohleverstromung legte einen Sprung von 47 auf 56 Terawattstunden hin. Beim Erdgas wurde aber immerhin gespart. Hier fiel die produzierte Strommenge von 52 auf 47 Terawattstunden.

Exportüberschüsse

An den Strombörsen wurden 2022 ein Exportüberschuss von 26 Terawattstunden erzielt. Das sind neun Terawattstunden mehr als noch in 2021. Davon gingen 16 Terawattstunden nach Österreich und 15, 3 Terawattstunden nach Frankreich. Die meisten Importe kamen aus Dänemark mit 10,3 Terawattstunden. Danach folgen Norwegen und Schweden mit jeweils etwas über drei Terawattstunden Strom, die diese Länder nach Deutschland exportierten.

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